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Expertenrunde-FGK-Innenraumqualitaet

Zum 15. KLIMA-TAG, der unter dem Motto „TGA für gesundes Raumklima“ am 12. September 2024 in Düsseldorf stattfand, begrüßte Frank Ernst, Geschäftsführer des Fachverbandes Gebäude-Klima e. V. (FGK), knapp 100 Teilnehmende. Im ersten Vortrag präsentierte Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup, HOWATHERM Klimatechnik GmbH, Daten zur Schadstoffbelastung im Freien und in Gebäuden.

Er betonte, dass Lüften notwendig ist, um die Konzentration von Schadstoffen und CO2 in der Raumluft zu verringern. Ist die Außenluft mit Feinstaub und Schadstoffen belastet, sollte sie jedoch gefiltert werden, bevor sie in den Raum gelangt. „Eine zuverlässige Lösung bieten raumlufttechnische Anlagen. Sie filtern die Außenluft und verringern die Schadstoffbelastung im Raum.“ Lukas Schmitt, Hermann-Rietschel-Institut (HRI), informierte über ein Forschungsprojekt, in dem sowohl Simulationsmethoden als auch Virtual Reality genutzt werden. Ziel ist, eine Kennzahl zu entwickeln, die neben der Energieeffizienz auch die Innenraumqualität beinhaltet. Prof. Dr.-Ing. Dirk Müller, Heinz Trox Stiftung, stellte einen Sanierungsansatz vor, der eine Akustikdecke mit LED-Beleuchtung und einem Deckenlüftungsgerät kombiniert, um mit nur einer Maßnahme sowohl die Raumluftqualität als auch Akustik und Lichtverhältnisse im Klassenraum zu verbessern. 

Im Anschluss an diese Vorträge lud Frank Ernst eine Expertenrunde auf das Podium ein: Anja Daniels, Umweltbundesamt, Fachgebiet Innenraumhygiene und gesundheitsbezogene Umweltbelastungen, Prof. Dr.-Ing. habil. Joachim Seifert, TU Dresden, Institut für Energietechnik, Dietmar Brockes, Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen und Udo Jung, TROX GmbH, stellten ihre jeweilige Sicht auf das Thema Innenraumqualität dar. Anja Daniels sprach sich dafür aus, über Faktoren aufzuklären, die sich auf die Raumluftqualität auswirken. Sie empfiehlt, damit schon in Schulen zu beginnen und beispielsweise in einer Physikstunde anhand einfacher Versuche die Luftqualität anschaulich darzustellen. Prof. Joachim Seifert berichtete von Ergebnissen unterschiedlicher Studien. Beim Absinken des CO2-Levels von 2.700 ppm auf 900 ppm sei eine klare Leistungsverbesserung der Schüler wahrnehmbar: Die Geschwindigkeit, mit der Aufgaben bearbeitet würden, erhöhe sich um ca. 10 %, gleichzeitig verringere sich die Fehleranfälligkeit um 2 bis 3 %. „Geringere CO2-Werte führen zu besserem Lernerfolg“, fasste er zusammen. Dietmar Brockes wünschte sich ein ganzheitlicheres Vorgehen in der Politik statt einem Fokussieren auf einzelne Themen. Udo Jung appellierte für einfache und einheitliche Botschaften, mit denen die Branche nach außen auftreten sollte. 

Im letzten Themenblock stellte Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke, ILK Dresden gGmbH, dem Publikum unter anderem die Frage, ob die Luftbefeuchtung Luxus sei. In seinem Vortrag informierte er über Vor- und Nachteile und kam zum Fazit, dass die Vorteile eines Luftbefeuchters nicht unterschätzt werden sollten. Michael Loescher, A. Kaut GmbH & Co., stellte anhand eines Berechnungsbeispiels Kosten und Chancen der Luftbefeuchtung dar. Betreiber von Gebäuden möchte er dazu ermutigen, eine relative Luftfeuchte von mindestens 40 % sicherzustellen, um Ausfallzeiten wegen Atemwegserkrankungen zu verringern. Claus Händel, FGK, informierte über direkte und indirekte Verdunstungskühlung. Sein Rat an Betreiber: Die Komfort- und Produktivitätsverbesserung durch Kühlung bedenken und dabei das Einsparpotenzial berücksichtigen, das RLT-Anlagen mit Hilfe der Verdunstungskühlung nutzen können.

Quelle: FGK

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