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Es gibt viele Gründe, eine Heizung zu sanieren: das Anlagenalter, der Energieverbrauch, die Nachhaltigkeit … Der Kabarettist und Parodist Wolfgang Krebs hatte jedoch ein anderes Motiv: „Als Putin die Ukraine angreifen ließ, stand für mich fest: Ich will kein Erdgas mehr im Haus!“ Die Gastherme wich daher zehn Jahre nach dem Bau seines Bungalows einer Alternative. Zwei dachaufgestellte Wärmepumpen, eine Solarthermieanlage, ein Wärme-Pufferspeicher, eine eXergiemaschine und ein Wasser-Wasser-Durchlauferhitzer sorgen heute für Wärme und Warmwasser.

Bungalow-Heizung arbeitet ohne CO2-Emissionen

Mit der Heizungssanierung hat Krebs das effizient konzipierte Gebäude jetzt CO2-frei gemacht. „Wir haben beim Bau bereits aufs Energiesparen geachtet und viele passive Maßnahmen umgesetzt“, berichtet er. Die Mauern bestehen aus Ziegeln mit luftgefüllten Wärmekammern, die Fenster sind dreifachverglast und lassen sich durch außen angebrachte Jalousien verschatten, das Flachdach mit der nachgerüsteten PV-Anlage (20 kWp) ist wärmegedämmt. Das alles hält den Wärmebedarf des rund 250 m² großen Objekts gering. Dies und die zwei Heizkreise für die Fußbodenheizung der Wohn- und Arbeitsräume sowie Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung boten ideale Bedingungen für den Einsatz von Wärmepumpen. Von denen gibt es hier zwei, sodass bei einem Ausfall oder der Wartung einer Wärmepumpe eine Mindestwärmeversorgung gesichert ist.

Temperatur-Boost für eine hygienische Warmwasserbereitung

Die beiden Wärmepumpen laufen mit einem hohen Wirkungsgrad, da sie nur etwa 35 °C zum Heizen liefern müssen. Die zur hygienischen Warmwasserbereitung erforderlichen 60 °C müssen sie nicht erreichen. Dafür gibt es ein anderes Gerät: die eXergiemaschine. Dies ist eine spezielle Wasser-Wasser-Wärmepumpe, die varmeco und ihr Schweizer Partner BMS-Energietechnik für höhere Quellentemperaturen konzipiert haben.

Die wandmontierte eXergiemaschine entnimmt dem Wärmepuffer (einem Schichtenspeicher) über zwei Kreisläufe Wasser bei ca. 35 °C. Ein Teil davon wird auf über 60 °C erhitzt und oben in den Speicher eingespeist. Der andere Teil wird gekühlt und dem Wärmespeicher ganz unten zugeführt. So kann der Warmwasserbereiter eine hohe Vorlauftemperatur nutzen und die zwei Heizungswärmepumpen erhalten einen kühleren Rücklauf. Das erhöht deren Wirkungsgrad. Und sollte die eXergiemaschine einmal ausfallen, übernimmt eine kompakte Elektroheizung das Nacherhitzen auf 60 °C.

Hygienisches Warmwasser im Durchflussprinzip

Die Warmwasserbereitung erfolgt in einem sogenannten Frischwassererwärmer VARIO fresh-nova von varmeco. Dieser Trinkwassererwärmer bezieht von dem Pufferspeicher Heizwärme und überträgt sie mithilfe eines Wärmetauschers auf frisches, kühles Trinkwasser. So bleiben Heizwasser und Trinkwasser strikt getrennt und das Wasser wird im Durchlaufprinzip erhitzt. Das reduziert das Legionellenrisiko und spart Energie, da Trinkwasser nur dann erwärmt wird, wenn Warmwasser gezapft wird.

Smarte Regelungstechnik für das Heizsystem

Obwohl die eXergiemaschine, der Frischwassererwärmer und die Wärmepumpen ihre eigene Regelungstechnik haben, hängt in dem Heizungsraum von Wolfgang Krebs ein Systemregler VarCon380 M von varmeco. „Er macht sozusagen das Finetuning“, sagt Krebs und meint den optimalen Einsatz der Wärmeerzeuger und der beiden Heizkreise. „Außerdem verschafft mir der Regler direkt am Display oder in der webbasierten Software einen Überblick, was in der Heizung geschieht.“ Angezeigt werden die Betriebszustände und Wärmeflüsse. Via Internet darf auch das varmeco-Team auf den Regler zugreifen, um den Betrieb zu überprüfen oder energiesparendere Einstellungen vorzunehmen. Das ist vor allem während des ersten Jahres sinnvoll, denn bei der Inbetriebnahme wird die Heiztechnik meistens auf Basis von Annahmen eingestellt. Liegen Erfahrungswerte aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter vor, lässt sich manchmal eine Einstellung finden, die noch besser zum Nutzerverhalten passt.

Krebs begeistert: „Erstaunlich, was heute alles möglich ist“

Die Wirtschaftlichkeit könne er noch nicht beurteilen, so Krebs. „Da kein ganzes Jahr seit der Umrüstung verstrichen ist, ist es für einen Kostenvergleich zu früh. Aber mein wichtigstes Ziel ist erfüllt: Heute brauche ich kein Erdgas mehr.“ Der Parodist ist stolz, auf eine moderne und CO2-freie Technik umgerüstet zu haben und führt seinen Gästen die neue Lösung gerne vor. Es habe einen Sinneswandel gegeben, sagt er, Nachhaltigkeit sei nicht nur sinnvoll, sondern auch „in“: „Früher hat man Freunden sein neues Auto präsentiert, heute führt man sie in den Heizungskeller.“

Quelle: varmeco

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